Die gezielte Anwendung von Massagen zur Heilung hat ihren Ursprung höchst wahrscheinlich im Osten Afrikas und in Asien (Ägypten, China, Persien). Die ersten Erwähnungen finden sich beim Chinesen Huáng Dì, der bereits 2600 v. Chr. Massagehandgriffe und gymnastische Übungen beschreibt. Über den griechischen Arzt Hippokrates (ca. 460–370 v. Chr.) und seine medizinische Schule gelangte die Massage letztendlich nach Europa. Während des Mittelalters gerieten die Massagemethoden teilweise in Vergessenheit. Erst im 16. Jahrhundert setzte der französische Chirurg Ambroise Paré (1510-1590) wieder Massagen zur Rehabilitation nach Operationen ein und etablierte die Behandlung auf diese Weise erneut in der Medizin. Als einer der Väter der heutigen klassischen Massage gilt der schwedische Masseur Pehr Henrik Ling (1776-1839). Die klassische Massage wird deshalb auch als schwedische Massage bezeichnet. Heute ist die klassische Massage die am häufigsten angewendete manuelle Therapieform und wird überwiegend zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats eingesetzt.
Bei der klassischen Massage werden mit den Händen Druck- und Zugreize auf Gewebe und Muskeln ausgeübt. Die Berührungen haben zum einen eine direkte körperliche Wirkung, in dem sie verkrampfte Muskulatur dehnen und entspannen, die lokale Durchblutung steigern und den Zellstoffwechsel anregen. Dadurch werden auch Schmerzen, die durch Verspannungen entstehen, beseitigt. Zum anderen übt die Massage einen positiven Einfluss auf den Herzschlag, den Blutdruck, die Atmung und die Verdauung aus und fördert so die Entspannung und das Wohlbefinden.
Das Lymphgefässsystem besteht aus lymphatischen Organen und dem lymphatischen Gewebe der Schleimhäute. Lymphgefässe verlaufen parallel zu den Blutgefässen und haben einen ähnlichen Aufbau. Sie transportieren die Gewebsflüssigkeit, auch Lymphe genannt, in Richtung des Herzes. Die Lymphknoten dienen als biologische Filterstationen, produzieren im Rahmen einer Immunreaktion Lymphozyten (weisse Blutkörperchen) und regulieren den Proteingehalt (Anzahl Eiweisskörper). Die therapeutischen Griffe der manuellen Lymphdrainage werden mit sehr wenig Druck ausgeführt. Ziel ist es, die Motorik der oberflächigen, allerfeinsten Lymphgefässe anzuregen und das Gewebe zu entstauen.
Diese Therapieform wird angewendet bei leichten Sportverletzungen (Blutergüssen infolge harter Schläge) und zur Regeneration oder Entspannung. Der Lymphabfluss kann nach einer Operation behindert sein, weshalb die Lymphdrainage zur Behandlung von Schwellungen nach Operationen (z.B. geschwollenes Bein nach Knieoperation, geschwollener Arm nach Brustamputationen etc.) und nach Unfällen eingesetzt wird. Zudem hilft die manuelle Lymphdrainage bei beschädigten (Bestrahlung) oder operativ entfernten, krebsbefallenen Lymphknoten die daraus entstandenen Ödeme oder Wasseransammlungen im Gewebe wieder abtransportieren zu lassen.
Bindegewebsmassage ist die manuelle Beeinflussung der Körperdecke insbesondere der Haut, Unterhaut, der Muskelbinden (Faszie) sowie der Muskulatur durch mechanische Dehnreize mit Hilfe einer bestimmten Zug-, Schiebe- und Strichtechnik.
Allgemein entsteht eine vegetative Harmonisierung (Entspannung) und Anregung des Stoffwechsels. Bei der Nerventätigkeit wird eine Krampflösung der inneren Organe bewirkt, welche dem behandelnden Hautsegment zugeordnet sind. Örtlich kann das verklebte oder vernarbte (z.B. nach Operationen) Bindegewebe gelockert und besser durchblutet werden.
Die Schröpfmassage wird mit der Klassischen Massage vor allem bei Nacken- und Rückenverspannungen angewendet. Durch die Behandlung entstehen oft rot/bläuliche Flecken, die ein paar Tage bleiben. Nach einer kurzen Lockerungsmassage wird das Schröpfglas mittels Vakuum angesetzt und sanft über die Muskelstrukturen gezogen.
Das Abheben des Gewebes bewirkt eine noch bessere Durchblutung. Haut und Bindegewebe werden weich und elastisch, wodurch die Faszien, Muskeln und Sehnen spürbar mehr Bewegungsfreiheit bekommen.
Die Reflexzonentherapie am Fuss ist eine Behandlungsform, die sich im Laufe von vielen Jahren aus altem Volkswissen zu einer exakt ausgearbeiteten Therapie entwickelt hat. Sie hat zwar ihren Ausgangspunkt am Fuss, bewirkt jedoch mehr als eine übliche Fussmassage. Die Therapie kann als eigenständige Behandlung oder in Kombination mit anderen Methoden angewendet werden. Sie kann als differenzierte Behandlung eingesetzt werden und stellt oft eine sinnvolle Alternative zur apparativen Patientenbehandlung dar. Sie ist bereits in einer grossen Anzahl von Kliniken, Sanatorien und Praxen im täglichen Therapieangebot enthalten und wird auf ärztliche Verordnung ausgeführt.
Durch die Fussreflexzonenmassage wird gesamthaft eine Verbesserung gestörter Organ- und Gewebefunktionen des Menschen erreicht.
Die Elektrotherapie gehört zu den Verfahren der physikalischen Therapie. Bei der Elektrotherapie werden durch elektrische Gleich- oder Wechselströme gezielt Kontraktionen der Muskelfasern ausgelöst. Dazu werden Elektroden auf der Haut angebracht, über die mit geringen Stromimpulsen eine Stimulation der Nerven erfolgt.
Im Organismus hat der Strom eine schmerzlindernde und durchblutungsfördernde Wirkung. Je nach Therapieform kann die Behandlung ausserdem entweder zu einer Entspannung oder zu einer Erregung der behandelten Muskulatur beitragen.